Standpunkte

Ein möglicher Standpunkt dazu
 
Die Blitzgescheiten sind häufig einfach nur schneller. Aber die Langsameren und die, die sich heimlich für dumm halten, können oft genauso weit kommen, wenn sie sich die Zeit, die Ruhe und die Konzentration gönnen.
 
Warum wagen wir uns als Erwachsene nicht mehr an die großen Fragen heran, die wir als Kinder noch spielend gemeistert haben? Vermutlich, weil uns einmal zu häufig gesagt worden ist, dass wir zu blöd dafür sind, und weil es peinlich ist, als Erwachsener noch Kinderfragen zu stellen. Das delegieren wir dann lieber an Spezialisten, auf die wir dann auch gleich die Verantwortung schieben können, wenn uns das Ergebnis nicht passt.

Es hilft sicher, wenn man erst eine ganze Bibliothek gelesen hat, bevor man sich an die grundsätzlichen Fragen wieder heranwagt, aber da sie uns alle angehen, sollten wir sie uns wohl auch alle stellen und durchdenken. 
 
Der Trick ist vermutlich - auch wenn es schal klingt - zu versuchen, so „ehrlich“ wie möglich zu denken und wirklich ergebnisoffen Fakten und Informationen zu sammeln und zu kombinieren. 
 
Das widerspricht aber eklatant unserer natürlichen Art zu denken. Die ist nämlich keineswegs an objektiven Wahrheiten interessiert, sondern daran, möglichst schnell Argumente für einen - manchmal nur unbewusst - vorher festgelegten Schluss zu finden. 
 
Nichts gegen das Fühlen und das Ahnen und die Intuition, die fundamentale Hinweise liefern können, aber wenn man Konsequenzen zieht, oder von anderen verlangt, sollte man nicht vom Ende her denken und nicht das Ergebnis schon „kennen“ bevor man loslegt.
 
Das Verantwortlichmachen der „Eliten“ ist häufig wirklich einfach Faulheit. Wenn die Demokratie von der Idee des gleichen Mitbestimmungsrechtes für jeden Menschen ausgeht, dann geht sie auch davon aus, dass praktisch jeder - zumindest theoretisch - in der Lage ist, sich aufgrund von Fakten und sachlichen Abwägungen eine Meinung zu bilden. Und häufig unterscheiden sich unterschiedliche Bildungsgrade eher in der Sprache und Formulierungen als im Inhalt einer Erkenntnis. Das Ergebnis ist dann eben vielleicht einfach formuliert, aber die Aussage kann die gleiche sein, wie die Kernaussage eines philosophischen Werkes.
 
Und - auch wenn sie das Gegenteil suggerieren - sprechen die Feinde der Demokratie ihren Wählern genau diese Fähigkeit ab.
 
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